Leider hat der Versuch mit Erwärmung im Wasserbad nicht richtig funktioniert. Deshalb wurde er von mir nocheinmal wiederholt. Diesmal mit einem veränderten Versuchsaufbau.
Amylose, dest. Wasser, HCl (25%), Lugol'sche Lösung, Natriumhydrogencarbonat, Becherglas, Heizplatte mit Magnetrührer, 4 RG's, Reaganzglasständer, 2 Pipetten
Zuerst wird eine Amyloselösung hergestellt. Dazu wird Amylose in das Becherglas
mit dest. Wasser gegeben und anschließend etwas erwärmt und gerührt, bis die Lösung
klar ist.
Anschließend wird die Salzsäure dazugegeben und die Lösung, unter
ständigem Rühren zum Sieden gebracht.
Jeweils nach 2 Minuten wird etwas Lösung in ein Reagenzglas gegeben und noch etwas
kaltes dest. Wasser und eine Spatelspitze Natriumhydrogencarbonat zugegeben.
Dann wird die Lugol'sche Lösung tropfenweise in das RG gegeben.
Die Amylose ist ein Polysaccharid, das aus bis zu 10000 Glucoseresten aufgebaut
ist. Die Glucosereste sind über eine 1,4-glycosidische Bindung miteinander
verknüpft. Durch diese Verknüpfung ist die Amylose ein schraubenförmiges Molekül.
Diese Molekülstruktur wird Helix genannt. Die Iod-Moleküle passen genau in die
Windungen der Amylose hinein und bilden zusammen mit der Amylose eine
Einschlussverbindung. Dabei entsteht die typische Blaufärbung.
Die Protonen der Säure katalysieren die Hydrolyse der Amylose genauso,
wie bei der Hydrolyse von Saccharose. Dadurch wird die Kette des Polysaccharids in
immer kleinere Abschnitte zerschnitten. Irgendwann ist die Amylosekette so stark
zerschnitten, dass keine Helix mehr vorhanden ist. Dann bildet sich auch keine
Einschlussverbindung mehr und die blaue Farbe verschwindet.