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Nachweis von Amylose

Geräte und Chemikalien:

Spatel, zwei Bechergläser, Reagenzglas, Rührstab, Pipette, Dreifuß, Bunsenbrenner, Stärke, destilliertes Wasser, Lugol'sche Lösung (Iod-Kaliumiodid-Lösung), Schutzbrille.

Versuchsdurchführung:

Ein Spatel Stärke wird zunächst in das eine mit destilliertem Wasser gefüllte Becherglas getan und gerührt, während die Lugol'sche Lösung im Reagenzglas mit Wasser verdünnt wird. Nun dekantieren wir die Stärke-Lösung, in das zweite Becherglas. Anschließend geben wir tröpfchenweise von der Lugol'sche Lösung in die Bechergläser hinein und erwärmen dann das erste Becherglas.

Versuchsbeobachtung:

Die Lugol'sche Lösung (eine 1%ig konzentrierte Iod-Kaliumiodid-Lösung), ist braun und nach dem Verdünnen gelb.


Verdünnte Lugol'sche Lösung


Bevor wir diese in die Stärke-Lösungen hineingeben, ist Becherglas 1 trüb, während in Becherglas 2 am Grund eine weiße Schicht zu sehen ist.
Nach der Zugabe der Lugol'schen Lösung verfärbt sich die Lösung in Becherglas 1 komplett blau, während sich bei dem Zweiten nur die Lösung blau verfärbt der weiße nicht aufgelöste Teil weiß bleibt.


Amylose-Lösung nach Zugabe von Lugol'scher Lösung



Amylose-Lösung und ungelöstes Amylopektin nach Zugabe von Lugol'scher Lösung


Beim Erwärmen des ersten Becherglases jedoch entfärbt sich die Lösung wieder.


Amylose-Lösung beim Erwärmen


Bei Abkühlung wird die Lösung erneut langsam schwach blau.

Versuchserklärung:

Aufgrund unserer Vorkenntnisse aus dem vorherigen Experiment wissen wir, dass Stärke aus der löslichen Amylose und aus dem nicht-löslichen Amylopektin besteht. Dementsprechend enthält Becherglas 1 nach dem Dekantieren Amylose und Becherglas 2 am Boden das Amylopektin. Dieses verfärbt sich nicht blau. Wieso nicht, bzw. wo liegt der Unterschied zwischen Amylose und Amylopektin?
Um das beantworten zu können sehen wir uns zunächst deren Strukturen näher an:

Hier fehlen die Strukturen!!!

Amylose besteht aus 10000 -Glucose-Resten, die über eine gewinkelte, glykosidische Bindung miteinander verbunden sind. Wegen dieses Winkels sind aufeinanderfolgende Glucose-Reste nicht in einer Ebene angeordnet, daraus folgt nach 5-6 Glucose-Resten hat eine komplette räumliche Drehung stattgefunden, d.h. es ist ein Wendel entstanden. Es ergibt sich insgesamt eine Wendelstruktur mit einem großen, inneren Hohlraum.
Die Iod-Moleküle der Lugol'schen Lösung passen genau in diesem Hohlraum hinein und bilden mit der Amylose eine Einschlussverbindung. Dabei wird die elektronische Struktur der Iod-Moleküle stark verändert, so dass es orangenes Licht absorbiert (Orange ist die Komplementärfarbe zu Blau) und darum erscheint uns die Lösung Blau.

Erstellt von Stefan mit ganz kleinen Korrekturen durch Herrn Ecker 27.9.16.

Die Erklärung für Amylopektin fehlt noch!!!



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